Reiseberichte aus Australien 2006/2007

Träume sind sehr bequem, sofern wir nicht gezwungen sind, sie in die Tat umzusetzen (Paulo Coelho) - ein Jahr lang durch Australien zu reisen, dort zu leben und zu arbeiten ist mein großer Traum. Ich lade hiermit ein, mich auf meiner Reise zu begleiten.

Mein Foto
Name:
Standort: München, Germany

Geboren und aufgewachsen bin ich in Chemnitz (hieß damals noch Karl-Marx-Stadt). Nach meinem Abi ging es zunächst für 2 Jahre nach Rodewich im Vogtland, wo ich eine Ausbildung inkl. 5-monatigen Praktikum auf der Isle of Wight (England) absolvierte. Meine sächsiche Heimat verlies ich endgültig im März 1999, um mein Glück in der bayrischen Landeshauptstadt München zu versuchen. Hier hielt ich es ganze 7 Jahre aus, die ich hauptsächlich damit verbracht habe, für eine der Big Four der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zu arbeiten. Aber das war mir nicht genug. Ich wollte unbedingt noch studieren. Gesagt, getan begann ich schließlich ein Fernstudium in BWL an der Hochschule Wismar. Und nun, wo ich dies auch vollendet habe, zieht es mich hinaus in die große weite Welt, genauer gesagt nach Australien ...

26 Juni 2006

Fraser Island

Wie man dem Titel entnehmen kann, befinde ich mich derzeit auf Fraser Island, genauer gesagt in Hervey Bay, dem Tor nach Fraser Island. Fraser Island ist mit einer Laenge von 120 km die weltweit groesste Sandinsel. Bei dem Wort "Sandinsel" darf man sich nicht eine wuestenaehnliche Landschaft vorstellen, die nur aus Sand besteht. Vielmehr ist allein der Untergrund nur Sand, auf dem jedoch Baeume und andere Pflanzen wachsen. Saemtliche Wege und Strassen bestehen aus Sand, weshalb man sich auf der gesamten Insel nur mit Allradfahrzeugen fortbewegen kann.

Nachdem Fraser Island seit 1993 zum UNESCO Weltnaturerbe gehoert, bin ich mit der Erwartung dahin gegangen, dass ich nun etwas ganz besonderes zu sehen bekomme. Leider wurde ich enttaeuscht. Die Insel ist ganz nett, aber in meinen Augen nichts besonderes. Es ist alles sehr auf Tourismus ausgelegt und dementsprechend sind bei den Highlights der Insel eine Menge anderer Leute anzutreffen. Zu den Sehenswuerdigkeiten von Fraser Island gehoert z.B. das am Strand liegende Schiffswrack der Maheno, welches seit 70 Jahren dort vor sich hinrostet oder auch Lake McKenzie, ein Waldsee mit kristallklarem Wasser.


Schiffswrack der Maheno

Als naechstes werde ich mir Lady Musgrave Island, eine weniger bekannte Insel etwa 100 km noerdlich von hier, ansehen. Mal sehen, ob die Postkartenbilder, die ich von dieser Insel gesehen habe, auch der Realitaet entsprechen.

Fraser Island von oben

20 Juni 2006

Die Everglades bei Noosa

Um endlich Australiens Natur zu erleben, habe ich mich entschieden, eine 3-Tages-Kajaktour durch die Everglades des Great Sandy Nationalpark unweit von Noosa zu unternehmen. Der Great Sandy National Park ist ein Stueck unberuehrte Natur, der von einem Flussnetz, den Everglades, durchzogen ist.

Die anderen Teilnehmer der Tour waren Sarah und Phil aus England sowie Annelie aus Finnland. Man stattete uns vier also mit Kajaks, Zelten, Campingausruestung, Wasser und einer Karte aus und setzte uns sozusagen in der Wildness aus. Fuer den ersten Tag hiess das, dass wir etwa 3 Stunden durch die Flusslandschaft ruderten, unterwegs Pelikane und andere seltene Vogelarten beobachten konnten, um dann unsere Zelte auf einem der Campingplaetze aufzuschlagen. Das war allerdings kein Campingplatz wie ich ihn bisher gekennengelernt habe. Das einzigste, was an menschliche Ziviliation erinnerte, waren ein paar Holzbaenke und eine mit Wind- und Sonnenenergie betriebene Toilette. Es gab dort weder Trinkwasser, noch Duschen oder Strom. Inmitten dieser Wildniss habe ich auch das erste Mal ein Kaenguruh in freier Natur gesehen.


Fuer den zweiten Tag wurde uns vorgeschlagen, etwas flussaufwaerts zu rudern und dann eine Wanderung zum sogenannten Sandpatch zu unternehmen. Ich weiss nicht, was ich erwartet habe, was der Sandpatch ist, jedenfalls nicht das, was ich zu sehen bekommen habe. Als wir nach 2 Stunden Wanderung aus dem Wald heraustraten, stand wir vor einem riesigen Feld mit Sand, so eine Art Sandduene. Es war sehr beeindruckend zu sehen, was Naturgewalten erschaffen koennen.


Auch die zweite Nacht haben wir wieder in voelliger Einsamkeit auf unserem Campingplatz verbracht (ausser uns war nur noch eine Gruppe mit drei Maedchen aus Finnland dort). Es war auf alle Faelle eine interessante Erfahrung ein paar Tage in der Wildniss zu verbringen und so viele andere Tier- und Pflanzenarten zu sehen.

13 Juni 2006

Die ersten Tage in Brisbane

Ich habe mir in der Vergangenheit Australien immer als ein Land vorgestellt, wo es extrem heiss ist und es kaum regnet. Den ersten Eindruck, den ich von Australien bekommen habe, war hingegen ein ganz anderer. Beim Landeanflug auf den Flughafen von Brisbane war eigentlich nichts weiter zu sehen als Nebel und Regen. Ja, und wirklich warm ist es hier auch nicht.

Brisbane selbst hat mir sehr gut gefallen. Kaum zu glauben, dass hier genauso viele Menschen leben wie in Muenchen. Alles wirkt ruhig und weniger stressig als ich es kurz zuvor in Singapur erlebt habe. In der Innenstadt kann man alles zu Fuss erreichen und die schoenen Wohngegenden der Vororte sind vom Zentrum nicht weit entfernt. Ich glaube, in Brisbane laesst es sich ganz gut leben. Dennoch ist es fuer mich an der Zeit wieder aufzubrechen, um den Ort Noosa (ca. 130 km noerdlich von Brisbane) zu erreichen.

09 Juni 2006

Stopover in Singapur

Dies ist also der erste Bericht von unterwegs. Ich befinde mich nun seit zwei Tagen in Singapur und hatte daher schon Gelegenheit mir die Stadt anzuschauen. Singapur aehnelt von Charakter her einer westlichen Grossstadt; man hat hier sehr viele moderne Einkaufszentren, es ist recht sauber und es gibt an jeder Ecke einen McDonalds. Nur an dem feuchtwarmen Klima merkt man, dass man den Tropen sehr nah ist.

Die Bevoelkerung Singapurs setzt sich groesstenteils aus Chinesen, Malaysiern und Indern zusammen, die auch ihre eigenen Stadtviertel haben, in denen sie ihre Kultur leben und presentieren. Im Viertel der Inder (Little India) befindet sich das Hostel, in dem ich uebernachtet habe. Ich konnte mich daher dort besonders intensiv umschauen.

Little India

Aber was habe ich noch hier gemacht? Am ersten Tag stand eine Sightseeing-Tour durch Singapur auf dem Plan. Den Vormittag habe ich im Botanischen Garten verbracht, einer gruenen Oase inmitten einer Millionenstadt. Am Nachmittag bin ich zum Geschaefts- und Bankenviertel Singapurs gefahren, wo sich die bekannten Wolkenkratzer befinden. Man kommt sich doch sehr klein zwischen den riesigen Haeusern vor. Geht man nur ein paar Strassen weiter findet man sich in Chinatown, dem Stadtviertel der Chinesen, wieder. Am Abend wurde vom Hostel ein Ausflug zur Night Safari organisiert, wo ich spontan teilgenommen habe. Die Night Safari ist ein Besuch des Singapurer Zoos bei Nacht. Es ist schon etwas anderes die Tiere in ihren meist Freilandgehegen bei Nacht zu erleben. Auf der Night Safari habe ich eine Schweizerin und eine Australierin kennengelernt, mit denen ich meinen zweiten Tag in Singapur verbracht habe. Wir sind zusammen nach Sentosa, einer der Stadt vorgelagerten Insel gefahren, um dort dem Grosstadtgewimmel zu entfliehen.

Sentosa

Nun ist meine Zeit in Singapur auch schon fast wieder vorbei. In ein paar Stunden geht mein Flieger nach Brisbane, wo ich morgen frueh nach ueber 7 Stunden Flugzeit eintreffen werde.